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Mittwoch, 30. August 2017

Traubensaft selbst gemacht im Dampfentsafter

Traubensaft, reiche Ernte 2017

Ein Tag am Dampfentsafter


Bisher hatte ich mir nie einen solchen Dampfentsafter geleistet. Aber als ich sah, wie viele Weintrauben dieses Jahr an meinen beiden Stöcken hingen, habe ich mich dazu durchgerungen, einen zu kaufen.

Bisher habe ich Früchte immer gekocht und durch ein Sieb bzw ein Tuch gekippt, das ich zwischen die Stuhlbeine eines umgedrehten Stuhls geknotet hatte. Es war eine elende Matscherei, aber das war halt so.

Eine große Menge reife Trauben


Meine liebe Tochter hat, von gierigen Wespen und Fliegen umschwirrt, die Trauben geerntet.





Und dann gings los.
Netflix an - denn so ein "Gotham" Marathon unterhält einen prima beim Einmachen. :)

Ich habe den Entsafter auf die passende Herdplatte gesetzt, in den unteren Teil Wasser gefüllt, und in den oberen ein Teil der Trauben (randvoll) gefüllt. Dann habe ich den Schlauch an den Entsafter angesteckt, ihn mit der Klammer verschlossen und Hitze auf das Ganze gegeben.

Zunächst tat sich nichts. Nur neben dem Herd war es plötzlich nass.
Lief da schon Saft aus dem Schlauch? War die Klammer nicht ganz dicht? Es dauerte eine Weile, bis ich merkte, dass es Kondenzwasser war, das sich außen am Schlauch bildete. Also ein paar Stücke Küchenrolle neben den Herd gelegt.
Der Schlauch füllte sich nach einer halben Stunde mit Saft.

Den ließ ich in ein Litermaß laufen und füllte den Saft direkt in die heiß ausgespülten Flaschen.
Immer wieder zapfte ich an dem Hahn bis es mir zu dumm wurde. Ich stellte einen Mülleimer neben den Herd, stellte das Litermaß (2 Liter) darauf und öffnete den Schlauch. 
Nun konnte ich in Ruhe etwas anderes machen und zugucken, wie es sich langsam füllte.

In den Anleitungen für den Entsafter steht, dass man den Zucker auf die Früchte geben soll. Ich halte davon nichts, denn wenn die Früchte zusammengesackt sind, kann man neue oben drauf packen. So hat man keine Kontrolle über die Zuckerdosis. Ich probierte den Saft. Er war süß, aber nicht süß genug.
Also habe ich ihn, bevor ich ihn in die Flaschen füllte, mit Zitronensaft und Zucker gemischt. 2 Esslöffel auf 1 Liter + 1 Esslöffel Zitronensaft.

Als ich das Gefühl hatte, dass die Trauben ausgekocht waren (sie waren braun geworden und geschrumpft), habe ich den Trester in einen Eimer gefüllt.  Aber was war das? Rund um die Reste schwamm ganz viel Saft.
Also habe ich eine Plastikbox geholt, ein ausziehbares Sieb darauf gelegt und die heißen Trauben darauf austropfen lassen. Noch ein bisschen mit einem Kochlöffel gepresst, gaben sie noch mal einen halben Liter Saft her.

Ein ausziehbares Sieb ist total praktisch.

Allerdings stellte ich fest, dass der Saft, den der Entsafter produzierte, ganz klar war. In dem Moment, in dem ich meine alte Sieb-Methode anwandte, hatte ich naturtrüben Saft, weil dann das Fruchtfleisch durch die Maschen drückte.
Ich habe also jetzt einige klare Flaschen Saft und ein paar naturtrübe, was ich nicht schlimm finde.

Da der Saft zwischendurch erkaltet ist, bin ich auf Nummer sicher gegangen und habe die fertigen Saftflaschen noch 10 Minuten in einem großen Topf sterilisiert. Denn ich finde, dass wenn man sich schon so viel Arbeit macht (an die Stromkosten mag ich nicht denken), dann muss das Ganze auch über Monate haltbar sein. Schimmeliger Saft ist ärgerlich. Die Deckel der kleinen Saftflaschen habe ich noch in Schnaps gebadet.

Die ganze Aktion dauerte mehrere Stunden. 
Allerdings, wenn man so etwas macht, kann man hinterher stolz auf das Ergebnis schauen.
Das mache ich jetzt mal mit dir zusammen. :)

Achtzehn Liter Traubensaft. Der Winter kann kommen.
Ich wünsche dir eine kreative Einmachzeit.
LG Pat