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Samstag, 16. November 2013

Pseudowas?


Leute, ich muss euch mal was erzählen. 
Gestern war ich beim DM und hab mir einen Nagellack für 12,95 gekauft. Das hat meine Freundin Chantal mitbekommen und meinte doch tatsächlich: »Haste im Lotto gewonnen oder Leergut weggebracht?«
Da hab ich ihr erzählt, dass ich jetzt Schriftstellerin bin. 
Boah, die hat gestaunt. "Was schreibste denn?", hat sie gefragt.
Nee, ich hab mich nicht getraut der zu erzählen, dass ich darüber schreibe, wie der Paul von nebenan merkt, dass er schwul ist und sich nicht traut, das zu sagen. Und dass da der Benno ist, der auch schwul ist und der das auch nicht wahrhaben will, weil sein Vater ihn sonst verkloppt. Die beiden poppen dann trotzdem, obwohl sie nicht schwul sind. Das wäre zu viel für Chantal gewesen. Also hab ich gesagt: "Chantal, ich schreib jetzt Erotik."

Na, die hat vielleicht Bauklötze gestaunt. Denkt mal nicht, die Chantal wäre auf den Kopf gefallen, weil die so einen französischen Namen hat. Den hat sie, weil ihre Mutter gemeint hat, französisch wäre vornehm und würde außerdem gut zu »Schmitz« passen. Aber egal. Sie meinte daraufhin: »Stell dir vor, wenn irgend so ein Spanner rauskriegt, wo du wohnst. Der klingelt dann und denkt du wärst ne Nutte, weil du sowas schreibst, und dass du es mit jedem treibst."
Jo, die ist schlau, die Chantal.

Ich hab sie aber beruhigt. »Ich schreib unter Pseudonym«, hab ich gesagt. 
"Pseudowas?"
"Das is ein anderer Name, Chantal." 
"Ach so. Und wie heißt du?"
Tja, Leute, ich bin vor Stolz fast geplatzt: "Ich heiße Samantha E. Xervas. Genial, was?" 
Chantel war begeistert. "Cooool! Wie geil ist das denn?"
"Merkste was?"
"Nö."
Kann sein, Chantal ist doch nicht so clever, wie ich dachte.
"Na, Samantha hat ein »S«. Und ein »E« in der Mitte. Dazu der Nachname beginnt mit »X«. Na?"
Chantal schob die Unterlippe vor, überlegte ganz lange und doll und ich wurde schon ganz zappelig.
"Ohhhh, meiiiiin Gott! Du bist ja sowas von raffiniert! Da wär ich nie drauf gekommen! Die Bücher von dir MÜSSEN ja Erfolg haben mit sonem krassen Psäunym!"
"Jep!" Da hab ich genickt. "Du merkst auch alles, Chantal!"

Die is ne gute Freundin, die Chantal. Die glaubt an mich. Deshalb hab ich ihr mein größtes Geheimnis verraten: "Demnächst schreib ich noch ein Fantasy-Buch, wo es Einhörner mit so schlumpfartigen Wichteln treiben. Und der Held heißt Fark'hal'Brzakzendt".
Wenn ich eins kann, dann ist es gute Namen aussuchen. 
Stimmts?

Eure Mandy


©Pat McCraw2013





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