Dante – Schattenspiel von Pat McCraw.
Mit diesem Roman ist Pat McCraw eine Story gelungen, die auf der einen Seite actionreich und spannend ist, auf der anderen Seite aber auch sexy und erotisch, denn sie erzählt, wie sich zwei völlig verschiedene Männer einander annähern und über ihr zukünftiges Leben entscheiden.
Soziale Themen wie die Überlastung der deutschen Polizei, Zwangsheirat durch Muslime und das Problem schwuler Moslems bleiben ebenfalls nicht außen vor, sondern werden eindringlich von den Protagonisten geschildert.
Wie du aus der Beschreibung schon herauslesen kannst, handelt es sich um einen Gay-Roman, der für homophobe Leser ungeeignet ist.
Alle anderen werden mit Udo und Dante mitfiebern, leiden und träumen.
Viel Spaß dabei!
Leseprobe:
Der Blonde schien ziemlich weggetreten, der tanzte und lief uns nicht weg. Deshalb bewahrte ich Ruhe und führte weiter aus, denn es war mir extrem wichtig, die Sache auf einen Punkt zu bringen: »Wenn deine Bewacher nur die Aufgabe haben, dich zu beobachten und nicht einzuschreiten, müssen die irgendwann gesehen haben, wie ich dich aus der Halle geschafft habe. Und dass du bei mir warst. Eventuell hat dein Bruder geschlussfolgert, dass ich nicht nur ein Schnüffler, sondern auch dein neuer Lover bin. Ein normaler Polizist hätte dich nicht mit nach Hause genommen. Du wärst auf der Wache beziehungsweise in einem Krankenhaus gelandet. So bin ich in seinen Fokus geraten. Da Bohlen Schulden bei türkischen Wettbüros hatte, wurde er auserkoren, mich aus dem Weg zu räumen. Eventuell gehören die beiden Büros ja sogar der Yumrukon. Das muss ich noch recherchieren.«
Dante, der den Blonden ebenfalls nicht aus den Augen gelassen hatte, sah mich an. »Das erscheint mir alles logisch.«
» Der Blonde könnte also den Mörder kennen. Oder vielleicht kann er ihn uns zumindest beschreiben. Dante, er geht. Los komm.«
Der Mann wankte zu einem Stehtisch und schüttete sich Bier in den Schlund. Sofort standen wir rechts und links neben ihm. Ich legte ihm die Hand auf den Po. »Mein Freund und ich haben eben festgestellt, dass wir dich heiß finden. Wie wär’s?«
Der Blonde musterte mich von oben bis unten, dann Dante. Ohne zu zögern, griff er ihm in den Schritt. »Nicht übel, Jungs. Bin eher passiv und ihr?«
»Aktiv«, sagten Dante und ich wie aus einem Mund.
»Das passt ja.« Der Kerl grinste. Verdammt, hatte der schlechte Zähne. »Ich kenne da ein Eckchen. Habe auch noch ein paar Poppers.« Er wühlte in seiner Hosentasche und brachte zwei Fläschchen zum Vorschein.
»Perfekt«, bestätigte ich. »Welche Ecke meinst du?«
»Hinten, wo die Getränke stehen. Kommt mal mit.«
Ich nickte Dante zu. Im Gehen tastete ich nach den Kabelbindern in meiner Jackentasche.
Er hatte recht gehabt. Zwischen den hoch gestapelten Bierkästen befanden sich ruhige Nischen, die offensichtlich gern frequentiert wurden, denn ich hörte nebenan klatschende Geräusche, die nur einen Ursprung haben konnten.
»Dann zeigt mal eure Schwänze«, forderte der Blonde. »Ich blas euch erst mal.«
Ich schluckte trocken. So weit hatte ich eigentlich nicht gehen wollen, aber es war noch zu früh, ihn zu überrumpeln.
»Gib mal die Poppers«, forderte ich, nahm ein Fläschchen, öffnete es, hielt es zu und tat als würde ich daran schnuppern. Dann reichte ich es an Dante weiter, der es mir gleich tat. Verdammt, ich hatte nur nicht sehen können, ob er die Öffnung zugehalten, oder das Zeug jetzt wirklich drin hatte. Der Blonde zog sich eine dicke Dröhnung in die Nase und fiel schnaufend wie ein Tier auf die Knie. Ich nahm das Fläschchen an mich.
»Los, her mit den Schwänzen«, lallte er.
Das war mein Moment. Ich warf mich auf ihn, drehte ihn auf den Bauch und fesselte ihn mit einem Kabelbinder. Um ihn in dem Glauben an Sex zu lassen, öffnete ich vorn seine Hose und zog sie ihm vom Po.
Dante stand wie vom Blitz getroffen da und starrte.
»Hey!« Ich dachte, ich blas euch erst mal einen. Ihr wollt direkt ficken? Alles klar. Bei mir könnt ihr es auch ohne Kondom haben, Jungs.«
Ich brauche deine Hilfe. Ich sagte es nicht, aber Dante sah es an meinem Gesicht. Der sah sich um. Was suchte er? Ich musste für ihn Zeit gewinnen.
»Wir geben es dir gleich richtig geil«, versprach ich ihm, und schlug ihm auf den Po mit den blonden Härchen.
Dante war losgelaufen. Um den Mann weiter zu beschäftigen, gab ich ihm eine Abreibung. Meine Hand tat weh, ich ließ es jedoch ordentlich klatschen. Sein Arsch rötete sich.
Endlich war Dante wieder da. In der Hand einen Baseballschläger. Was wollte er damit? Den Kerl verprügeln? Ich rollte fragend mit den Augen, aber mein Partner grinste nur schief und beugte sich zu unserem Opfer hinab.
»Sowas hast du noch nie erlebt. Das garantiere ich dir. Arsch hoch.«…
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