Alltagstaugliche Tipps und Bücher, Bücher, Bücher

Alltagstaugliche Tipps und Bücher, Bücher, Bücher

Dienstag, 30. April 2019

Ein Spalier ins Gewächshaus bauen.

Hallo, ihr Lieben.
Heute soll es, passend zur Jahreszeit, um Gewächshäuser gehen.

Ich besitze 2 Gewächshäuser. Leider sind beide nicht sehr hochpreisig. Das erste habe ich seit ca. 15 Jahren. Es ist klein mit nur einem Fenster und hat im Laufe der Jahre Moos und Schmutz im Inneren seiner Doppelstegplatten angesammelt. Es ist deshalb recht trüb geworden, taugt aber trotzdem noch zur Aufzucht von Pflanzen.

Damals war es noch neu und glasklar

Da ein Gewächshaus eine Südseite braucht, habe ich den Zaun ein Stück offen gelassen. Schön ist es nicht, aber effektiv.

Gurken von 2016
Ich bin kein Fan davon im Gewächshaus mit Erdboden zu ziehen, sondern benutze Kübel mit Erde. Ich denke, man hat den Anbau so besser in Griff und kann die Erde leicht austauschen. Besonders beim Anbau von Starkzehrern kann man die Erde nur ein Jahr benutzen. Nicht nur das, auch ist es unbedingt notwendig zwischendurch zu düngen.

Ein Wort zu Dünger. Ich benutze seit Jahren Urgesteinsmehl "Lavagold". Nicht nur zur Düngung sondern hauptsächlich für die Pflanzengesundheit. Mit einem Pulverzerstäuber kann man das Pulver gut verteilen. Ich habe schon gelbe Pflanzen damit innerhalb von ein paar Tagen in grüne Gewächse verwandelt.
Gedüngt habe ich jahrelang mit Manna. Es wirkt wohl, aber ich stehe diesem Zeug misstrauisch gegenüber, denn man kann es nicht mit bloßen Händen anfassen. Es ätzt. Deshalb habe ich dieses Jahr aufgrund eines Tipps auf Maltaflor, Algenmehl und Hornspäne umgestellt. Ich bin gespannt und werde berichten. Mit Maltaflor habe ich alle Hochbeere gedüngt, die Starkzehrer, Blumen und Erdbeeren. Hornspäne kamen auf die Blaubeeren und der Rest des Gartens, also Obstbäume, Rosen und Stauden bekamen Algenmehl.

Ein Wort zu Blumenerde. Bitte, bitte, kauft nicht die billige vom Kaufland und Co. Diese Substrate haben einen viel zu hohen Holzanteil. Kauft verschiedene Erden, benutzt eure Nase (ob die Erde stinkt) und testet sie vorher, ob sie Wasser aufnimmt  und weiterleitet. Ich habe Erden gekauft, die mehr als schlecht waren. Durchgefallen war die billige Erde vom Grünen Warenhaus. Die teure war mit 70 Litern für mehr als 9 Euro  zu teuer. Ganz schlecht war die Erde und der Kompost der Reterra, einem hiesigen Kompost-Unternehmen. Wenn man die lange gießt, ist der obere Zentimeter nass. Darunter ist alles trocken. Ungeeignet. Ich benutze seit Jahren die Blumenerde vom Blumen Risse. Die ist dunkel, riecht gut und wenn man sie wässert nimmt sie gut Wasser auf. Verknetet man sie mit dem Wasser, speichert sie es ausgezeichnet und lange. Nehmt euch also Zeit wenn ihr Erde kauft, bevor ihr euch die Kübel mit holzigen, verkeimten Substanzen voller Unkrautsamen vollpackt.

Thema Pflanzenschutz. Ich bin Fan von Spruzit und Neem. Denn beide sind aus pflanzlichen Stoffen, Bienen verträglich etc. Meistens mische ich sie zusammen, denn damit erreicht man die meisten Schädlinge.

Zurück zum Gewächshaus.
In meinen Gewächshäusern sind Trauermücken immer ein Problem. Dem versuche ich mit mulchen der Kübel mit Basaltsplit, einem Heer an Gelbtäfelchen und einem Schuss Neem im Gießwasser Herr zu werden. Das hat bisher ganz gut geklappt.

Da mein kleines Gewächshaus nur einen halben Tag Sonne bekommt, habe ich vor 2 Jahren beschlossen an der sonnigsten Stelle im Garten ein größeres Gewächshaus zu bauen.

Zunächst haben wir das Ringfundament gemauert.

Fundament aus Hohlblocksteinen, mit Ankerstiften zusätzlich verstärkt

Ich mag keine Gewächshäuser, in die man über ein Metallfundament einsteigen muss, zumal man in solche Häuser nicht mit der Schubkarre fahren kann. Ich habe deshalb ein hohes Stein-Fundament gewählt und dann Rahmen des Gewächshauses an dieser Stelle aufgeschnitten. Ja, dadurch habe ich dort ein Loch, das ich meist mit einer Platte zustelle. Bisher hat es mich nicht genervt und es gibt dem Haus zusätzlich zu den Automatikfenstern Luft.
Das große Gewächshaus hat zwei Türen und 4 Dachfenster.


Ich habe 4 Anker im Boden einbetoniert, und das Gewächshaus mit Stahlseilen verspannt. Es steht an einer windigen Stelle. Durch diese Befestigung hat es letztens sogar Windstärke 12 ausgehalten ohne Schaden zu nehmen. Es lohnt sich wirklich, in zusätzliche Befestigungen zu investieren.

Letztes Jahr hatte ich hauptsächlich Tomaten im Haus und habe dort Jungpflanzen vorgezogen.
Dieses Jahr habe ich mich entschlossen, den Tenor auf Melonen zu legen und habe 4 verschiedene Sorten ausgesät. Aber -  Melonen und Tomaten werden riesig und brauchen dringend Stützen.

Ich habe Fotos vom professionellen Anbau von Melonen gesehen. Die wachsen in Substraten in Säcken, haben kaum Blätter und die Früchte sind an Spalieren festgebunden. Also musste auch bei mir ein Spalier her. Allerdings bin ich gar kein Freund davon, Dinge an den labberigen Doppelstegplatten zu befestigen.

Ich habe Gewächshausclips gekauft, die nicht sonderlich stabil sind und sich gern mal aus den Fugen verabschieden. Für Kleinkram aufzuhängen gehen sie. Besser sind Leimklemmen. Die kneifen sich überall in den Profilen fest. Aber wenn ich mir vorstellte, dass in einem (hoffentlich) erfolgreichen Gewächshaus-Jahr etliche Melonen mit mehreren Kilos an den Klemmen hängen sollen - nein, das war mir zu risky.

Leichtere Dinge träge die Leimklammer gut.


Wie bekommt man ein stabiles Spalier in ein Gewächshaus ohne es daran zu befestigen?
Nach einigem Überlegen habe ich Metallfüße und passende grüne Pfosten dazu gekauft und innen im Haus an allen 4 Ecken angeschraubt. Jetzt machte ich sich bezahlt, dass mein Fundament aus Beton und 20 cm breit ist.

Aber wie macht man ein Gestell aus Dachlatten an Metallpfosten fest? Zunächst habe ich es mit Bohren versucht. Das habe ich schnell aufgegeben. Das hätte Jahre gedauert. Auch mit einem neuen Metallbohrer.
Also habe ich mir die Höhen der Latten an die Pfosten angezeichnet und  an dieser Stelle Kabelbinder befestigt. Nun ließen sich die Holzlatten mit 2 weiteren Kabelbindern prima befestigen ohne zu verrutschen. In der Mitte des Hauses sind 2 Mittelpfosten aus Holz. Da habe ich die Latten natürlich geschraubt.


So halten die Latten auch auf dem glatten Metall.
Die Metallpfosten zu dübeln war eine Schinderei, denn ich habe 10er Dübel und dicke Schrauben genommen, die man mit dem Ratschenschlüssel festdrehen muss. Zumal ich den Fehler gemacht hatte zuerst die Füße festzuschrauben. Als ich dann die Pfosten aufstecken wollte, ging das nicht wegen der Dachhöhe. Kürzen wollte ich sie nicht, also musste ich die 16 dicken Schrauben wieder losdrehen, Pfosten aufstecken und dann alles komplett festschrauben. Ich erzähle das nur falls ihr das nachmachen wollt. Diesen doofen Fehler braucht ihr dann nicht zu wiederholen...

Und so sieht das Ganze jetzt aus.

Nun ist das beidseitige Spalier fertig.

Nun können die Tomaten hoch wachsen.


Ich würde sagen, das Gartenjahr 2019 ist hiermit eröffnet. :)

Wer Fragen hat kann mir gern schreiben oder mich bei FB adden.

Besuch im Gewächshaus







Keine Kommentare: