Duocarns - Ewige Liebe
ISBN 978-3943764147 - 228 Seiten
Das Abenteuer geht weiter:
Band 6 erzählt die ungewöhnliche Liebesgeschichte
von Tervenarius & David und Solutosan & Ulquiorra
Leseprobe:
Tervenarius kam zurück ins
Duocarn-Hauptquartier und warf seinen Autoschlüssel auf den Küchentisch. War
Mercuran schon zu Hause? Er ging zum Kühlschrank und nahm sich sein abendliches
Glas Kefir. Eigenartig, er hatte den Eindruck, als ob jemand nebenan im
Wohnzimmer war, obwohl es dort dunkel war und auch kein Fernseher lief. Terv
reckte den Kopf um die Ecke. Es lag nur ein schwaches, goldenes Leuchten in der
Luft. Er spürte ihn, bevor er ihn sah. Sofort wechselte er zur Telepathie. »Solutosan!«
Der ehemalige Duocarn-Chef
stand am Fenster im Wohnzimmer in Seafair und sah auf den kleinen, winterlichen
Garten.
Tervenarius trat neben
ihn. »Ist etwas passiert?«
Solutosan war lange nicht
mehr in Vancouver gewesen, hatte ihm die Leitung auf der Erde vor einigen
Jahren übertragen.
Er sah Tervenarius an. Die
winzigen Sterne in seinen Augen glitzerten. »Ich muss mit dir sprechen – weiß
aber nicht so recht, wo ich anfangen soll.«
Tervenarius musterte ihn.
Er trug sein blaues Serica-Gewand, das weiße Haar hing ihm lang den Rücken hinunter.
»Warum stehst du hier
im Dunklen?« Terv war verwirrt. Solutosan verhielt sich anders, als er es von
ihm gewohnt war. Er wirkte geheimnisvoll und verwandelt.
»Lass uns einen
Spaziergang machen, Terv. Ich gehe mich kurz umziehen.«
»Okay«, er nickte. »Du
weißt, dass es draußen richtig eisig ist?«
Solutosan drehte sich zu
ihm um. »Mache ich einen so zerstreuten Eindruck? Ich wandere zwar von
Planet zu Planet, weiß aber doch, dass ich im Moment auf der Erde bin.« Er
lächelte und Tervenarius blickte gebannt auf seine weißen Zähne in der
Dunkelheit. »Ich bin gleich wieder da.« Langsam, wie in einem Traum, ging
Solutosan aus dem Wohnzimmer die Treppen hinauf.
Tervenarius kratzte sich
am Kinn. So wie Solutosan sich verhielt – da kamen offensichtlich interessante
Dinge auf ihn zu. Er trug nur eine gefütterte, kurze Jeansjacke und musste sich
ebenfalls einen warmen Mantel holen. Er sprang die mit weichen Teppichen
belegten Stufen hoch in den ersten Stock und öffnete die Tür ihres Zimmers.
Mercuran hatte die Arme um
die Knie geschlungen, hockte in einem kuscheligen Ohrensessel vor dem Fernseher
und strahlte ihn an. »Ich wollte eben „Strapped“ ansehen. Das ist doch einer
deiner Lieblingsfilme?« Er streckte die Hand nach ihm aus.
»Ich habe leider keine
Zeit, David. Solutosan ist hier und möchte mit mir sprechen. Ich gehe ein Stück
mit ihm am Strand entlang.«
»Solutosan?« Mercuran
reagierte genau so erstaunt wie er. Dann nickte er. »Soll ich mit dem Film auf
dich warten?«
Tervenarius ging zu ihm,
beugte sich hinab und küsste ihn zärtlich auf die Augenlider. »Nein, aber sei
im Bett, wenn ich wiederkomme.« Sie lächelten sich liebevoll an. Mercuran sah
ihm zu, wie er einen dicken, pelzgefütterten Parka und eine Mütze aus ihrem
Kleiderschrank nahm. »Bis gleich.«
Solutosan wartete bereits
am Treppenabsatz auf ihn. Auch er war inzwischen warm eingepackt mit Jeans, Stiefeln,
Lammfellmantel und Wollmütze. Jetzt sah er wieder menschlich aus – nicht wie
der Sternengott eines fremden Planeten. Lediglich seine goldene Haut und die
dunkelblauen Sternenaugen, die unter dem Mützenrand hervorlugten, wollten nicht
so ganz zum Gesamtbild passen.
Tervenarius verließ an
seiner Seite das Haus. Der eisige Wind erfasste sie sofort. Auf dem Boden
festgefrorene Schneereste knirschten unter ihren Stiefeln. Sie wanderten über
die schmale Straße zum Strand. Der Mond hing voll und blendend weiß, mit einer
zarten Korona umgeben, wie ein großer Lampion über dem Meer. Unzählige Sterne
glitzerten in der kristallklaren Luft. Das fahle Mondlicht ließ die kleinen,
weißen Schaumkrönchen der Brandung aufleuchten.
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