Alltagstaugliche Tipps und Bücher, Bücher, Bücher

Alltagstaugliche Tipps und Bücher, Bücher, Bücher

Montag, 22. Oktober 2012

 BUCHVORSTELLUNG



INFINITY
Spannender Kriminalroman von Barbara Stifter.

 
 

Leseprobe:
Als wir dann endlich zurück ins Lokal unterwegs waren, sagte ich Dominic, dass das mit meiner Besessenheit schon gut von ihm erkannt war, denn ich war echt davon besessen. Und das könne er auch nicht ändern.
   Er meinte, dass er das auch nicht wollte, aber ich sollte mein eigenes Leben dabei nicht vergessen.
   Ich entgegnete ihm, ob ich ihm nicht gezeigt hätte, dass ich das wohl doch nicht tue.
   Dagegen konnte er jetzt aber nichts mehr einwenden, außer, wie es mit uns weitergehen sollte und ob.
   Ich sagte, dass er da jetzt nicht weiter nach dem Wie fragen sollte und ob wäre so wie so keine Frage…
   Als wir ins Lokal reingingen sahen wir, dass es unseren Mitstreitern bestens ging, dass scheinbar alles im Lot war und … dass sie nicht einmal bemerkt hatten, dass wir weg waren.
   Wie auch? Die hatten sicher inzwischen gebechert wie die Löcher.
   So viel dann mal zu Karls Interesse an mir!
   Nicht einmal gefehlt hatte ich ihm!
   Gut, er hatte Liquid X intus! Aber er war doch ein Cop, der musste doch ein bisschen mehr vertragen als die anderen! Und ein bisschen mehr an jemand anderen denken! Das wäre doch auch sein Job gewesen!
   Na ja, lassen wir das mal! Ich war ja auch draußen gewesen und hatte mich nicht um die starken Männer da drinnen gekümmert!
   Und Kevin war heilfroh, dass ihn Dominic wieder ablöste.
   Ich mischte mich dann ziemlich unbemerkt in die Runde und versuchte, meine Gedanken zu ordnen, aber es gelang mir nicht. Es war alles so durcheinander!
   Als Dominic dann das nächste Mal an unserem Tisch eine Getränkelieferung abstellte, zog ich ihn kurz mal zu mir runter und sagte ihm, dass er das Geschehene besser bei sich behalten sollte.
   Er meinte nur, was ich denn sonst von ihm erwartet hatte und dass ich ihm vertrauen sollte.

   Da hatte er absolut Recht.
   Und dann versprach er mir, ohne dass ich darum gebeten hatte, mir bei der Aufklärung der Fälle weiterhin helfen zu wollen, obwohl er meine Besessenheit dadurch nicht noch mehr schüren wollte. Er wollte nur, dass ich es weiß. Und in unserer privaten Angelegenheit würde sich ganz sicher auch eine Lösung finden lassen.
   Das hoffte ich doch einmal sehr stark!
   Da war ja jetzt alles wirklich mehr als durcheinander.
   Ich beobachtete dann mal die Schlange weiter, die sich soeben wieder an der Bar zu schaffen machte. Das musste ich mir doch mal näher ansehen, was die da so trieb!
   Also, wieder mal auf die Toilette gehen war da echt notwendig geworden…
   Wir hatten echt einen schlechten Tisch ausgesucht. Das nächste Mal müsste ich da die Auswahl
übernehmen!
   Keine Sicht ist nicht gut!
   Und genau darauf kam es in unserem Beruf doch an.  

Aber für heute musste ich damit leben, dass es so war wie es war. Das hieß, jedes Mal aufs Klo zu dackeln, wenn die Schlange auftauchte!
   In diesem Fall tat sie mal nichts Verbotenes, das hatte sie ja eh schon hinter sich gebracht.
   Wen aber sollte es heute erwischen?
   Wie lief das Ganze normalerweise ab?
   Was genau war da abgelaufen, als Janos, Roman und Walter zu Tode kamen?
   Was war da bloß schon anderen möglicherweise widerfahren?
   Was? Was? Was?
   Warum? Warum? Warum?
   Die Fragen ließen mich einfach nicht los!
   Ich war in einer endgültigen Sackgasse gelandet.   Es half also nur noch eines: Ich musste endlich umdrehen und die richtige Gasse suchen.
   Aber welche war es?
   Und wo führte die dann bloß hin?
   Und wo würde die enden?
   Noch mehr Fragen! Mein Hirn drohte zu explodieren!
   Ich ging also weiter Richtung dorthin, wo ich schon mal eingeschlagen hatte. Aufs Klo! Das war zwar sicher nicht der Weg aus der Sackgasse, aber den konnte ich ja danach auch noch weiter suchen.
   Es blieb mir auch gar nichts anderes übrig!
   Vielleicht würde mir ja auch wieder einmal ein bisschen Kommissar Zufall helfen. Hoffentlich!
   Ausnahmsweise traf ich draußen mal zur Abwechslung keinen und es folgte mir auch niemand.
   Dachte ich mal.   Aber das blieb nicht so.

   Ich war auf dem Weg zurück und rumms … bekam ich einen ziemlich heftigen Stoß von der Seite ab. Es geschah so plötzlich, dass ich davon gleich an die Wand donnerte.
   Es war Viktoria, die da scheinbar schon auf mich gewartet hatte und die war echt nicht gut drauf, wie mir schien.
   Ich fragte sie mal ganz harmlos, was denn das werden sollte.
   Scheinbar war das die falsche Frage und sie sah sofort einen Grund, mich deswegen gleich wieder, diesmal an die andere Wand zu schleudern.
   Da sie mir körperlich absolut überlegen war, sah ich nicht wirklich eine Chance, mich zu wehren, da nutzte mir auch meine Kampfausbildung, die ich vor kurzer Zeit zwangsweise abgeschlossen
hatte, null.
   Also konnte ich nur versuchen, den schlimmsten Attacken, die dann noch folgten, möglichst
geschickt auszuweichen.
   Es gelang mir zwar nicht ganz, aber doch ganz gut.
   Dadurch wurde der Zorn der Schlange allerdings noch größer, aber das hinderte mich nicht daran, sie inzwischen mal zu fragen, ob es ihr eh noch gut ging und was denn überhaupt ihr Problem war.
   Darauf folgte erneut ein Hieb, welchem ich aber so geschickt ausweichen konnte, dass das Untier selber auf der Matte lag.
   Aber nicht für lange, denn sie war schnell wieder auf den Beinen. Ich aber noch immer. Das hieß dann jetzt aber eins zu null für mich!

Keine Kommentare: