http://krimiundco.wordpress.com/2012/07/01/rezension-ebook-erotic-fantasy-duocarns-04-adam-der-agypter-von-pat-mccraw/
Leseprobe:
Adam blickte in den
Spiegel. Die Hair-Stylistin bemühte sich mit schweißüberströmtem Gesicht, sein
Haar in eine Frisur zu verwandeln. In den Gesichtern der Menschen, die sich in
dem riesigen, heißen Umkleideraum tummelten, lag leichter Wahnsinn und Stress.
Er sah zu Terzia, die von einem Model zum anderen huschte, hier etwas kurz
annähte, zupfte und ununterbrochen redete.
Lydia folgte ihr mit
stoischem Gesicht und einem Block in der Hand, auf dem sie etliches notierte.
Ihr Blick begegnete seinem im Spiegel. Sie lächelten sich kurz an. Selbst
Terzia nahm diesen Blick wahr und machte eine kurze Redepause. Sie wandte sich
dann wieder dem nächsten Model zu, dessen Toga ihr so nicht gefiel.
»Warum ist der
Halsausschnitt so groß«, krächzte sie heiser. »Adam, du musst los! Immer mit
der Ruhe. Lauf, wie du es gelernt hast, komm sofort wieder, um das Blaue anzuziehen!«
Adam nickte und erhob
sich. Er hatte den Laufsteg kurz vor der Schau besichtigt, der nun voll
angestrahlt vor ihm lag. Die Luft in dem Raum war stickig durch die vielen Menschen,
die sich rechts und links auf den Stühlen drängten.
Terzia hatte für seinen
Auftritt ruhige, klassische Musik gewählt. Adam tigerte den Laufsteg entlang,
konnte mit seinem feinen Gehör wahrnehmen, wie einige der Menschen an denen er
vorüberging, kurz die Luft einsogen und leise raunten. Ob das ein gutes oder
schlechtes Zeichen war, konnte er nur schwer beurteilen. Er schritt wieder
zurück. Terzia stand hinter dem Vorhang und blickte mit bleichem Gesicht zu ihm
hoch.
»Das war phantastisch!«,
hauchte sie, riss sich aber dann sofort zusammen, veränderte die Stimme auf den
üblichen Befehlston. »Wo bliebt das Blaue für Adam?«
Adam grinste nur, hob die
Arme, ließ sich ein Gewand ausziehen und das Nächste überstreifen. So richtig
verstand er diese Sache ja immer noch nicht. Aber er kapierte, dass er nun
Terzias lebendige Anziehpuppe war – zumindest wenn sie nicht in ihrem Haus
waren. Ihm ging es ja wahrlich nicht schlecht dabei!
Er war jetzt Adam, der
Ägypter, und als dieser hatte er sechs Mal den Steg hin und wieder zurückzulaufen.
Am nächsten Tag würden sie die Schau in einem Fernsehstudio wiederholen und
abends sollte irgendein Fest sein mit für Terzia ganz wichtigen Leuten. Er sah
sie wieder klein und energisch in ihrem schwarzen Kleid durch die Menge wirbeln,
während die Maskenbildnerin ihm das Gesicht puderte und ihn dann Richtung
Laufsteg schob.
Er lief los. Er mochte
Terzia. Die Frau war ein Energiebündel, das seine Ziele konsequent verfolgte.
Er staunte oftmals, wie klein und hart ihre Hände waren. Allerdings kannte er
sie inzwischen auch anders. Zu Hause, als winziges Häufchen mit aufgelöstem,
schwarzen Haar und Ringen unter den Augen in einem weiten Jogginganzug in einem
Sessel kauernd. Dann war von ihrer Energie nichts zu spüren und er hatte das
Gefühl sie beschützen – oder sie verwöhnen zu müssen. Er dachte kurz an ihre
Füße in den zarten Nylonstrümpfen und wanderte wieder durch das Rampenlicht. Er
spürte, wie sein größer werdendes Glied das Gewand vorne hob, machte sofort
eine Kehrtwende und drückte den Unterarm gegen den Stoff, in der Hoffnung, dass
niemand es bemerkt hatte.
Terzia blickte ihm
entsetzt entgegen. »Adam!«, hauchte sie, drehte sich zu ihrem Team und brüllte:
»Warum hat der Mann keinen Slip an?«
»Tut mir leid, Terzia«,
brummte er.
Die Stylistin erbleichte.
»Den hat man so stark unter dem Modell gesehen«, die kleine, blonde Frau
stotterte, »da habe ich gedacht …«
»Na, hoffentlich spricht
das keiner der Presse-Fritzen nachher offen an«, bemerkte Lydia schief
grinsend.
»Und selbst wenn!«,
ereiferte sich Terzia und wandte sich zu ihrem ganzen Team. »Meine Modelle sind
halt einfach nur geil!«
Lydia und Adam starrten
einander an, platzten dann heraus, standen in dem bunten Chaos der Modenschau
und lachten aus vollem Hals.
»Schluss jetzt«, zischte
Terzia. »Wieder an die Arbeit!«Band 4 der Duocarns gibt es seit heute bei Amazon
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