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Sonntag, 1. Juli 2012

Rezensionen - Duocarns - Adam der Ägypter


http://krimiundco.wordpress.com/2012/07/01/rezension-ebook-erotic-fantasy-duocarns-04-adam-der-agypter-von-pat-mccraw/

Leseprobe:

Adam blickte in den Spiegel. Die Hair-Stylistin bemühte sich mit schweißüberströmtem Gesicht, sein Haar in eine Frisur zu verwandeln. In den Gesichtern der Menschen, die sich in dem riesigen, heißen Umkleideraum tummelten, lag leichter Wahnsinn und Stress. Er sah zu Terzia, die von einem Model zum anderen huschte, hier etwas kurz annähte, zupfte und ununterbrochen redete.

Lydia folgte ihr mit stoischem Gesicht und einem Block in der Hand, auf dem sie etliches notierte. Ihr Blick begegnete seinem im Spiegel. Sie lächelten sich kurz an. Selbst Terzia nahm diesen Blick wahr und machte eine kurze Redepause. Sie wandte sich dann wieder dem nächsten Model zu, dessen Toga ihr so nicht gefiel.

»Warum ist der Halsausschnitt so groß«, krächzte sie heiser. »Adam, du musst los! Immer mit der Ruhe. Lauf, wie du es gelernt hast, komm sofort wieder, um das Blaue anzuziehen!«

Adam nickte und erhob sich. Er hatte den Laufsteg kurz vor der Schau besichtigt, der nun voll angestrahlt vor ihm lag. Die Luft in dem Raum war stickig durch die vielen Menschen, die sich rechts und links auf den Stühlen drängten.

Terzia hatte für seinen Auftritt ruhige, klassische Musik gewählt. Adam tigerte den Laufsteg entlang, konnte mit seinem feinen Gehör wahrnehmen, wie einige der Menschen an denen er vorüberging, kurz die Luft einsogen und leise raunten. Ob das ein gutes oder schlechtes Zeichen war, konnte er nur schwer beurteilen. Er schritt wieder zurück. Terzia stand hinter dem Vorhang und blickte mit bleichem Gesicht zu ihm hoch.

»Das war phantastisch!«, hauchte sie, riss sich aber dann sofort zusammen, veränderte die Stimme auf den üblichen Befehlston. »Wo bliebt das Blaue für Adam?«

Adam grinste nur, hob die Arme, ließ sich ein Gewand ausziehen und das Nächste überstreifen. So richtig verstand er diese Sache ja immer noch nicht. Aber er kapierte, dass er nun Terzias lebendige Anziehpuppe war – zumindest wenn sie nicht in ihrem Haus waren. Ihm ging es ja wahrlich nicht schlecht dabei!

Er war jetzt Adam, der Ägypter, und als dieser hatte er sechs Mal den Steg hin und wieder zurückzulaufen. Am nächsten Tag würden sie die Schau in einem Fernsehstudio wiederholen und abends sollte irgendein Fest sein mit für Terzia ganz wichtigen Leuten. Er sah sie wieder klein und energisch in ihrem schwarzen Kleid durch die Menge wirbeln, während die Maskenbildnerin ihm das Gesicht puderte und ihn dann Richtung Laufsteg schob.

Er lief los. Er mochte Terzia. Die Frau war ein Energiebündel, das seine Ziele konsequent verfolgte. Er staunte oftmals, wie klein und hart ihre Hände waren. Allerdings kannte er sie inzwischen auch anders. Zu Hause, als winziges Häufchen mit aufgelöstem, schwarzen Haar und Ringen unter den Augen in einem weiten Jogginganzug in einem Sessel kauernd. Dann war von ihrer Energie nichts zu spüren und er hatte das Gefühl sie beschützen – oder sie verwöhnen zu müssen. Er dachte kurz an ihre Füße in den zarten Nylonstrümpfen und wanderte wieder durch das Rampenlicht. Er spürte, wie sein größer werdendes Glied das Gewand vorne hob, machte sofort eine Kehrtwende und drückte den Unterarm gegen den Stoff, in der Hoffnung, dass niemand es bemerkt hatte.

Terzia blickte ihm entsetzt entgegen. »Adam!«, hauchte sie, drehte sich zu ihrem Team und brüllte: »Warum hat der Mann keinen Slip an?«

»Tut mir leid, Terzia«, brummte er.

Die Stylistin erbleichte. »Den hat man so stark unter dem Modell gesehen«, die kleine, blonde Frau stotterte, »da habe ich gedacht …«

»Na, hoffentlich spricht das keiner der Presse-Fritzen nachher offen an«, bemerkte Lydia schief grinsend.

»Und selbst wenn!«, ereiferte sich Terzia und wandte sich zu ihrem ganzen Team. »Meine Modelle sind halt einfach nur geil!«

Lydia und Adam starrten einander an, platzten dann heraus, standen in dem bunten Chaos der Modenschau und lachten aus vollem Hals.
»Schluss jetzt«, zischte Terzia. »Wieder an die Arbeit!«

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