Alltagstaugliche Tipps und Bücher, Bücher, Bücher

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Dienstag, 3. Juli 2012

Band 1 der Duocarns nun auch bei Beambooks



Beambooks hat eine schöne Leseprobe bekommen:


Zur Erklärung: Der fungizide Hybrid und Duocarn-Krieger Tervenarius wird von David, einem Häusermakler aus Vancouver, eingeladen um einen amüsanten Abend zu verbringen. Die Szene ist mitten aus dem Buch.

   Er war pünktlich. In schwarzer Jeans, weißem Hemd und schwarzem Calvin Klein-Sakko lehnte er an der Wand des Sheraton, als David mit dem Taxi vorgefahren kam. Terv hatte erst überlegt, das auffällige Haar wieder zu bändigen, sich aber dann dagegen entschieden. Also wallte seine weiß-silberne Löwenmähne auf seine Schultern.
    Sie begrüßten sich mit Handschlag. David hatte eine weiße Jeans, ein weißes Hemd und seine schwarze Lammfelljacke gewählt. Das passte zu ihm. Es würde bestimmt ein interessanter Abend.
    »Wohin geht’s?«, erkundigte sich Tervenarius.
    »Ich dachte, du hättest vielleicht Spaß, dir einmal eine Travestie-Show anzuschauen.«
    »Was ist das?«
    »Eine Art Cabaret, aber nur mit Männern.«
    Aha! Das verstand er. Er war in früheren Zeiten regelmäßig auf Duonalias westlichem Mond gewesen. Dort feierten Männer recht ausgelassene Feste und kopulierten auch. Dass die Menschenmänner so etwas ebenfalls machten, konnte interessant werden.

Sie bekamen einen guten Platz nahe der Bühne in dem Club in Westend. Leider gab es in der Bar keinen Kefir, also bestellte Terv einen exotisch aussehenden Drink mit Glitzerfähnchen, den er stehenließ.
    »Du trinkst nur Kefir?«
    Terv nickte und musterte mit zusammengekniffenen Augen die Bühne, auf der eben ein Mann in einem engen Kleid ein Lied zum Besten gab. Er wusste nicht so recht, was er davon zu halten hatte. Die Gäste lachten immer wieder über die Darbietung, aber er konnte deren Humor nicht erfassen. Außerdem war ihm der Laden zu laut. Als Duonalier liebte er eher die Ruhe.
    David bemerkte wohl, dass diese Art von Amüsement völlig konträr zu seinem Gast war. »Sollen wir lieber irgendwo hingehen, wo es leiser ist?«
    Tervenarius nickte dankbar.

    Erleichtert atmete er die kühle Nachtluft vor der Tür. »Ich würde mir lieber noch einmal deine Fische anschauen – oder vielleicht ein großes Aquarium besuchen.«
    »Das Vancouver Aquarium schließt leider um fünf«, sagte David bedauernd. »Aber wenn du willst, erkläre ich dir gern alle meine Fische.« Er strahlte über das ganze Gesicht.


    Davids Wohnung empfing sie mit ihrer heimeligen Dschungel-Atmosphäre. Tervenarius fühlte sich sofort wieder wohl und legte sein Sakko ab. Das weiße Hemd war eng – er bedauerte, nichts Bequemeres gewählt zu haben. Sie setzten sich vor das Kugelfisch Aquarium auf den weichen Teppichboden und David berichtete ihm von den japanischen Köchen, deren Kunst darin bestand, den Fisch so zuzubereiten, dass nur so viel Gift auf den Teller kam, damit die Zunge prickelte.
Terv staunte und betrachtete die aufgeblasenen Fische. Er tupfte mit dem Finger an das Glas und vollführte kleine Lemniskaten. Die Fische folgten seinen Bewegungen.
    David beobachtete ihn fasziniert. »Was ich dich die ganze Zeit schon fragen wollte …«
    Terv sah ihn an.
    »Warum trägst du Kontaktlinsen?«
    Tervenarius hatte nicht damit gerechnet, dass David so aufmerksam war. Er legte den Kopf schief.   

   »Weil es mir gefällt.«
    »Und was hast du für eine Augenfarbe?«, fragte David neugierig.
    »Golden«, sagte Terv.
    David lachte ungläubig. »Na klar.«
    Tervenarius senkte den Kopf und stupfte sich mit dem angefeuchteten Finger in die Augen. Die blauen Linsen lagen in seiner Hand. Dann hob er den Blick.
    »Unglaublich!«, keuchte David. Terv wollte die Linsen wieder einsetzen, aber David hielt ihn davon ab.
    »Bitte lass sie für heute Abend draußen – für mich«, sagte er leise. »Ich würde gern noch mehr von dir sehen.«

    Terv sah ihn mit unbewegtem Gesicht an. Worauf würde das hinauslaufen? Auf Berührungen? Von einem Menschen? Er ließ sich gerne streicheln – seine Haut schrie regelrecht nach Berührung. Aber er konnte nicht abschätzen, was es für Folgen haben würde, ließe er sich von David berühren. Vieles deutete darauf hin, dass dies auf eine Kopulation mit David herauslief. Ein Geschlechtsakt mit einem Menschen? Nein, das würde Komplikationen verursachen und das wollte er nicht. Andererseits wollte er den sympathischen Mann nicht vor den Kopf stoßen.
    »Ich zeige dir gern mehr, David«, sagte er sanft. »Aber ich will nicht angefasst werden.«
    Der dunkelhaarige Mann schluckte. »Das ist okay«, flüsterte er.

    Terv, immer noch auf dem Boden sitzend, knöpfte ruhig sein Hemd auf, zog es von den Schultern. Er sah sich selbst verschwommen im Glas des Aquariums. Sein Oberkörper war milchweiß und strahlte von innen wie eine Marmorstatue.
    David starrte ihn an.
    Tervenarius erhob sich und zog langsam seine Schuhe, Strümpfe und Jeans aus. Er trug keinen Slip.
    David lehnte sich an das Glas des Aquariums, zuerst mit dem Rücken, dann versuchte er seine Stirn an dem Glas zu kühlen.
    »Alles in Ordnung mit dir?«, fragte Terv.
    »Ja«, flüsterte David und richtete seinen Blick wieder auf ihn.
    Aber Terv hatte sich schon umgedreht und war zum Aquarium des Steinfischs gegangen. »Du hast mir noch nichts über den Steinfisch erzählt«, sagte er lächelnd.
    »Entschuldige, das möchte ich lieber machen, wenn wir uns das nächste Mal sehen«, keuchte David.
    Tervenarius kam wieder zurück und kniete sich vor ihn auf den Boden. Er blickte dem aufgelösten Mann ins Gesicht.
    »Weißt du eigentlich, wie schön du bist?«, stieß dieser hervor.
    »Du findest mich schön?« Dieser Gedanke war ihm fremd. Er war ein seltener Hybride – aber schön? Jetzt begriff er, dass David ihm ein Kompliment gemacht hatte. Er lächelte – und das war der Moment, in dem der dunkelhaarige Mensch die Hände nach ihm ausstreckte. Terv wich zurück.

    Er nahm seine Jeans und zog sie an. Dann Strümpfe und Schuhe. Zuletzt nahm er alle Hoffnung aus Davids Gesicht, indem er sein Hemd über die weißen Schultern zog. David hatte die Hände sinken lassen. Jetzt tat es Terv leid, dass er so hart und spröde gewesen war. Er kniete sich vor den schlanken Mann und nahm sein kalkweißes und schweißnasses Gesicht in seine Hände. Dann küsste er ihn sanft. Das tat er zum ersten Mal. Er hatte es im Internet und im Fernsehn gesehen. Die Menschen küssten ständig. Es fühlte sich gut an. Davids Lippen waren weich und warm.
    Er erhob sich und ging, das Sakko über die Schulter gehängt. »Wir sehen uns morgen um elf Uhr zur Unterzeichnung im Sheraton«, sagte er.
David schwieg.


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