In "Facetten der Lust" findet Ihr 7 Kurzgeschichten um
Dominanz, Unterwerfung und die große Liebe. BDSM in Samt und Seide! Diesmal
habe ich mich auch in die Gay-Szene vorgewagt. Herausgekommen sind zwei
Geschichten voller Gefühl und Leidenschaft. In "Das Geständnis" geht
es um einen bisexuellen Mann, der einen Weg sucht, seiner Freundin von seiner
anderen Seite zu erzählen.
"Sean und Caleb" treffen sich nach 17 Jahren wieder und
erkennen, dass sie sich all die Jahre nacheinader gesehnt haben. :-)
Leseprobe aus Sean und Caleb:
„In diesem Laden gibt es keinen Macallan.“
Sean blieb wie angewurzelt stehen. Die Stimme hinter ihm
war dunkel und weich, mit starkem schottischem Akzent. Sie passte perfekt zu
einem Mann mit schwarzer, wilder Mähne und muskelbepacktem Oberkörper. Er
wusste noch immer nicht, was es mit diesem Mann auf sich hatte, doch sein
wildgewordenes Herzklopfen schien es zu wissen.
„Ich habe eine Flasche in meinem Büro“, sagte Sean und
drehte sich um.
Der Fremde war nur etwas größer als er selbst. Ungewöhnlich
dunkelbraune Augen sahen ihn belustigt von oben bis unten an. Sein Gesicht war
unter einem akkurat gestutzten, kurzen Vollbart verborgen, trotzdem kam ihm die
Mimik bekannt vor.
„Du siehst gut aus, Sean.“
Das hatte er vor wenigen Minuten schon einmal gehört.
Diesmal hatten die Worte eine ganz andere Wirkung. Sein Rücken drückte sich
automatisch durch, er zog die leicht nach vorn gesunkenen Schultern zurück und
präsentierte sich von seiner besten Seite. Er fühlte ein breites Lächeln auf
seinem Gesicht. Einzig die innere Unruhe, die mit jeder Sekunde stärker wurde,
irritierte ihn.
„Kennen wir uns?“
„Zugegeben, es ist eine Weile her, aber dass du mich völlig
aus deinem Gedächtnis gestrichen hast, schmerzt.“
Der Typ legte eine Hand über sein Herz und sah ihn gequält
an. Sean hingegen konnte nur den Siegelring am Finger des Mannes anstarren. Wie
ein elektrischer Schlag traf ihn das Erkennen.
„Caleb“, war alles, was ihm über die Lippen kam.
Einen Moment später fand er sich in einer kräftigen
Umarmung wieder. Caleb klopfte ihm erfreut auf die Schultern und Sean stieg
dessen Duft in die Nase.
Eine Weile sahen sie sich schweigend an. Wie lange war das
her, zehn, fünfzehn Jahre?
„Siebzehn“, sagte Caleb, der scheinbar noch immer seine
Gedanken lesen konnte.
„Du hast dich sehr verändert“, brachte Sean heraus. Eine
Sintflut Erinnerungen brach über ihn herein und machte ihn fast schwindlig.
„Wir waren damals Kinder“, lachte Caleb. „Natürlich haben
wir uns verändert. Was ist nun mit dem Whisky?“
Wie in Trance setzte er sich in Bewegung. In seinem Kopf
herrschte ein einziges Chaos.
Vor siebzehn Jahren hatten er und Caleb die letzten Ferien
gemeinsam auf dem Landsitz der Familie MacKenzie verbracht. Sie waren tagelang
durch die Highlands gestreift, hatten gezeltet, Lagerfeuer gemacht, sich
Geschichten erzählt, über ihre Pläne gesprochen. Sie waren beste Freunde
gewesen. Es waren ausgelassene vier Wochen und eine Zeit, die Seans Leben
grundlegend verändert hatte.
Plötzlich war er wieder neunzehn.
Er spürte das Stroh, das ihm unangenehm in den Rücken
stach, sah Calebs Körper im Mondschein schimmern und roch seinen herben
männlichen Duft. Sie hatten gerauft und wie so oft war Sean unterlegen, obwohl
er körperlich besser in Form war. Seine Muskeln waren kräftiger und
ausgeprägter. Gegen Calebs schmächtigen Körperbau sah er wie ein Bodybuilder
aus. Und doch machte er die mangelnde Kraft durch trickreiche, nicht ganz faire
Technik weg.
Jetzt saß er auf Seans Hüften, seine Hände umschlossen
seine Handgelenke und drückten sie zu Boden. Das triumphierende Grinsen ließ
Seans Herz rasen. Diese wundervollen nachtschwarzen Augen glitten über seine
nackte Brust und Calebs Stimme klang wie eine Verheißung.
„Gib dich geschlagen, Rotrock. Gegen einen echten Schotten
kommst du nicht an.“
„Nur weil du nicht fair kämpfst“, protestierte er und
versuchte, Caleb von sich zu werfen. Doch seine Bemühungen waren halbherzig. Er
genoss es viel zu sehr, in der Gewalt des Freundes zu sein.
Wie aus dem Nichts jagte Verlangen durch seinen Körper.
Caleb beugte sich herab und sah ihm tief in die Augen. Sein
Blick war nicht mehr triumphierend, sondern skeptisch. Der Griff um seine
Handgelenke wurde fester, schmerzhaft. Caleb drückte seinen Hintern auf seine
Lenden und beobachtete seine Reaktion aufmerksam. Sean knurrte und sog hektisch
Luft in seine Lungen. Caleb schien ihn ewig zu mustern und er konnte und wollte
sich nicht wehren. Zu verwirrend war das, was er fühlte.
Da berührten Calebs Lippen die seinen. Es war ein sanftes
und zögerliches Testen. Eine Sekunde später sah er ihn wieder an.
„Tu es“, hörte Sean sich sagen und konnte es kaum fassen.
Daheim wartete Lucille auf ihn. Er hatte Pläne, ein Haus, Familie, Kinder ...
All das löste sich in einer Dunstwolke auf, als Caleb
seinen Oberkörper auf seinen senkte und ihn küsste. Dieser Kuss war anders als
alles, was er bisher erlebt hatte. Er war herb, fast gewaltsam und in einem
Maße besitzergreifend, dass Sean des Denkens nicht mehr mächtig war. Sein
gesamtes Blut schoss in seine Lenden. Er stöhnte auf, als seine Erektion
schmerzhaft in der engen Jeans gequetscht wurde.
Caleb knabberte an seinem Hals, bahnte sich einen Weg über
das Schlüsselbein hinab zu seiner Brust, die von Schweiß bedeckt war. Er sah
ihm direkt in die Augen, als er mit der Zunge über seine Brustwarze leckte.
Sean keuchte und warf den Kopf in den Nacken.
„Du weißt nicht, wie lange ich mich schon nach dir sehne“,
hörte er Caleb sagen.
„Nicht sprechen. Oh Gott!“ Er bäumte sich auf, als Caleb an
seiner Brustwarze saugte und leicht in den aufgestellten Nippel biss.
Caleb drückte seinen Oberschenkel gegen seinen Schritt. Der
Druck war fast zu viel. Sean schwirrte der Kopf, als befände er sich in einem
Drogenrausch. Dass Caleb seine Hose öffnete, merkte er erst, als kühle Luft
sein erhitztes Fleisch traf.
Widerstandslos ließ er sich die Jeans über die Beine
ziehen. Calebs Blick loderte dabei wie Feuer. Sehnsüchtig leckte er sich die
Lippen.
„Zieh dich auch aus.“
Sean war sich nicht sicher, ob er mit dieser Bitte Zeit
schinden wollte. In seinem Herzen war eine Mischung aus grenzenloser Gier und
Furcht. Es war nicht richtig, was sie hier taten. Er war nicht schwul. Nie
zuvor hatte er sich zu einem Mann hingezogen gefühlt.
Als Calebs Hose zu Boden glitt und ein prachtvoller Ständer
vor seinen Augen auftauchte, verschwand jeder Zweifel. Er konnte nur noch an
eines denken: Diesen Schwanz wollte er schmecken, seine Kraft spüren.
Etwas ungelenk kniete er sich vor seinen Freund und
streichelte über die Erektion. Heilige Scheiße fühlte sich das gut an. Sein
eigener Schwanz wurde so hart, dass Sean glaubte, er würde augenblicklich
explodieren.
Caleb seufzte leise und drückte sich gegen seine Hand. Sean
sah zu ihm auf, als er seine Lippen um die Eichel schloss. Der herbe Geruch des
Schweißes und Calebs Moschusduft raubten ihm die Sinne. Die Härte in seinem
Mund ließ sein Herz nur so rasen.
Mittlerweile lag Calebs Hand an seinem Hinterkopf. Gierig
drängte er sich in seinen Rachen. Sean glaubte, ersticken zu müssen, so tief
stieß Caleb in seine Kehle. In dem Moment, da er sich zur Wehr setzte, gab er
ihn frei. Sean sah zu ihm auf, um ihm gehörig die Meinung zu sagen. Ihm blieben
die Flüche im Hals stecken. Calebs Blick war herausfordernd und wild. Seans
Herz schlug noch gewaltiger gegen seine Brust, obwohl das nicht möglich sein
konnte. Ergeben, ein anderes Wort fiel ihm dafür nicht ein, bot er dem Freund
seinen Mund erneut zum Benutzen an. Augenblicklich versenkte dieser seinen Schwanz
in Seans Rachen.
„Oh ja, das fühlt sich so gut an.“
Scheiße noch mal! Sprich nicht, sonst wird mir bewusst, was
wir hier tun.
Sean saugte kräftig an der Eichel, um ihm statt Worte Stöhnen
zu entlocken. Calebs Finger krallten sich in sein Haar und rissen seinen Kopf
zurück.
„Ich habe nicht vor, jetzt schon abzuspritzen. So schnell
lasse ich dich nicht davonkommen.“
Im nächsten Augenblick fand sich Sean auf dem Rücken, Caleb
über sich. Ihre Schwänze berührten sich, drängten sich aneinander. Sean konnte
nur noch stöhnen.
Wenn Caleb auch genug Selbstbeherrschung hatte, er nicht.
Er bäumte den Oberkörper auf, drückte seinen Ständer gegen Calebs Becken und
rieb sich an ihm. Doch Caleb wich zurück, schwebte wenige Zentimeter über ihm
und grinste.
„Ich will dich ganz, nicht nur einen Blowjob.“
Sean riss entsetzt die Augen auf. „Du willst in meinen
Arsch? Das kannst du vergessen. Nicht mit mir. Ich weiß sowieso nicht, was das
alles soll. Ich bin nicht schwul, das weißt du.“
Er versuchte sich zu befreien, scheiterte jedoch kläglich.
Calebs Hände lagen wie Schraubzwingen um seine Handgelenke und mit den Beinen
trat er ins Leere, da Caleb auf seinen Hüften saß.
„Willst du mich ficken, Sean?“
Jedwede Gegenwehr fiel von ihm ab. Er wusste nicht, was auf
seinem Gesicht zu lesen war, doch es ermutigte seinen Freund. Erneut küsste er
seinen Hals und seine Brust und brachte so die Gier zurück.
„Ich will dich mit jeder Faser meines Körpers spüren. Nimm
mich, Sean. Mir ist klar, dass es ein einmaliges Erlebnis bleiben wird.“
Caleb gab ihn frei, legte sich neben ihn und streichelte
über seine nackte Haut.
Seans Herz schlug so schnell, dass er kaum Luft holen
konnte.
„Scheiße Mann! Ich weiß nicht, was hier gerade passiert, aber ich
will dich auch.“
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